Innendämmung
Innendämmung richtig planen und umsetzen
Wenn eine Außendämmung nicht möglich ist, kann eine fachgerecht ausgeführte Innendämmung eine sinnvolle Alternative sein. Besonders bei denkmalgeschützten Fassaden, Fachwerkhäusern oder bei beengten Platzverhältnissen zur Nachbarbebauung bietet die Innendämmung die Möglichkeit, den Wärmeschutz zu verbessern und Heizkosten zu senken. Dieser Artikel erklärt die wichtigsten Aspekte der Innendämmung und zeigt, worauf Sie achten sollten und wie wir Sie als Energieberatung dabei unterstützen können.
Innendämmung
Warum Innendämmung?
Eine Innendämmung bietet mehrere Vorteile:
Reduzierung der Heizkosten durch geringeren Wärmeverlust
Höhere Behaglichkeit durch wärmere Wandoberflächen
Vermeidung von Schimmelbildung bei fachgerechter Ausführung
Erhalt historischer oder schützenswerter Fassaden
Schnellere Aufheizung bei nur gelegentlich genutzten Räumen
Allerdings erfordert die Innendämmung besondere Sorgfalt bei Planung und Ausführung, da bauphysikalische Herausforderungen zu meistern sind.
Die bauphysikalische Herausforderung
Bei einer Innendämmung verschiebt sich der Taupunkt – also die Temperatur, bei der Luftfeuchtigkeit kondensiert – nach innen in die Wand. Ohne geeignete Maßnahmen kann sich Feuchtigkeit zwischen Dämmung und Wand ansammeln, was langfristig zu Bauschäden und Schimmelbildung führen kann.
Es gibt zwei grundlegende Ansätze, um dieses Problem zu lösen:
1. Dampfdichte Systeme
Diese Systeme arbeiten mit einer Dampfbremse oder -sperre auf der Raumseite der Dämmung. Sie verhindern, dass Wasserdampf aus dem Raum in die Dämmschicht eindringt und dort kondensiert.
Vorteile:
Zuverlässiger Schutz vor Feuchteeintrag
Gut geeignet für Räume mit hoher Luftfeuchtigkeit
Nachteile:
Höhere Anfälligkeit für Ausführungsfehler
Eingeschränktes Trocknungspotenzial nach außen
Anschlüsse und Durchdringungen müssen absolut luftdicht sein
2. Kapillaraktive Systeme
Diese Systeme verzichten auf eine Dampfbremse und setzen stattdessen auf Materialien, die Feuchtigkeit aufnehmen und durch Kapillarkräfte wieder in den Raum zurücktransportieren können.
Vorteile:
Höhere Fehlertoleranz bei der Ausführung
Besseres Trocknungspotenzial der Wand
Regulierung der Raumluftfeuchte
Voraussetzung:
Vollflächige Verklebung mit dem Untergrund
Verwendung mineralischer, kapillaraktiver Materialien wie z.B. Mineralschaumplatten (Multipor)
- Verwendung natürlicher, kapillaraktiver Materialien wie z.B. Holzfaserdämmung
Verwendung von diffusionsoffenen Putzen und Innenfarben
Innendämmung
Innendämmung – Wie geht’s?
Geeignete Dämmstoffe für die Innendämmung
Je nach gewähltem System kommen unterschiedliche Dämmstoffe in Frage:
Für kapillaraktive Systeme: Mineralschaumplatten, Calciumsilikatplatten, Holzfaserplatten, Perlitplatten
Für dampfdichte Systeme: Polyurethan-Hartschaum, Polystyrol (mit Dampfbremse)
Die Wahl des richtigen Dämmstoffs hängt von den baulichen Gegebenheiten, den gewünschten Dämmeigenschaften und nicht zuletzt von persönlichen Präferenzen ab. In der Regel sind dampfdichte Systeme von uns nicht empfohlen, da sie zu fehleranfällig sind.
Schritt für Schritt zur erfolgreichen Innendämmung
1. Vorbereitung des Untergrunds
Bevor die Dämmung angebracht werden kann, muss der Untergrund gründlich vorbereitet werden:
Die Wand muss absolut trocken sein (Restfeuchte < 3%)
Alte Tapeten, nicht tragfähige Putze und Anstriche müssen entfernt werden
Unebenheiten sollten ausgeglichen werden
Die Außenfassade muss schlagregendicht sein
2. Anbringen der Dämmplatten
Bei der Montage der Dämmplatten ist Folgendes zu beachten:
Vollflächiges Aufbringen des Klebers (z.B. Fliesenkleber für kapillaraktive Systeme)
Vermeidung von Hohlräumen zwischen Dämmung und Wand
Fugenfreies Verlegen der Platten
Bei dampfdichten Systemen: Sorgfältige Abdichtung aller Anschlüsse und Stöße
3. Oberflächenfinish
Nach dem Anbringen der Dämmung folgt die Oberflächengestaltung:
Aufbringen einer Armierungsschicht mit eingebettetem Armierungsgewebe
Überlappung der Gewebestöße um mindestens 10 cm
Abschließendes Verputzen oder Streichen nach vollständiger Trocknung
Innendämmung
Besondere Herausforderungen
Fensterlaibungen
Fensterlaibungen stellen kritische Punkte dar, da hier oft nur wenig Platz für die Dämmung zur Verfügung steht. Dennoch sollte die Dämmung bis zum Fensterrahmen geführt werden, um Wärmebrücken zu vermeiden. Meist werden hier dünnere Dämmplatten (2-3 cm) verwendet.
Heizkörpernischen
Heizkörpernischen sollten ebenfalls gedämmt werden, was oft den Ausbau des Heizkörpers erfordert. Dies ist zwar aufwendig, lohnt sich aber, da gerade hier viel Wärme verloren gehen kann.
Holzbalkendecken
Bei Gebäuden mit Holzbalkendecken ist besondere Sorgfalt geboten, da die Balkenköpfe in der Außenwand aufliegen. Durch die Innendämmung steigt die Holzfeuchte in diesem Bereich leicht an. Dies bleibt jedoch unkritisch, solange die Außenfassade schlagregendicht ist und keine erhöhten Luftundichtigkeiten im Bereich der Balkenköpfe bestehen.
Fazit: Innendämmung – mit Sachverstand zum Erfolg
Eine Innendämmung ist eine bewährte und funktionierende Methode zur Verbesserung des Wärmeschutzes, wenn sie fachgerecht geplant und ausgeführt wird. Die Wahl des richtigen Systems – kapillaraktiv oder dampfdicht – sollte auf die individuellen baulichen Gegebenheiten abgestimmt sein.
Aufgrund der bauphysikalischen Komplexität empfiehlt es sich, für die Planung einer Innendämmung einen qualifizierten Energieberater hinzuzuziehen. Dieser kann die optimale Lösung für Ihr Gebäude ermitteln und Sie auch zu möglichen Förderungen durch BAFA oder KfW beraten.
Ihr Energieberater
Als erfahrene Energieberater unterstützen wir Sie gerne bei der Planung und Umsetzung Ihrer Innendämmung. Im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans analysieren wir die bauphysikalischen Gegebenheiten Ihres Gebäudes und entwicklen ein maßgeschneidertes Konzept für Ihre Innendämmung.
Unsere Beratungsleistungen umfassen nicht nur die technische Planung, sondern auch die Beantragung von Fördermitteln bei BAFA und KfW. So können Sie von attraktiven Zuschüssen profitieren und Ihre Sanierungskosten deutlich reduzieren.
Wir sind in der gesamten Region Stuttgart tätig und beraten Kunden in Esslingen, Ludwigsburg, Böblingen, Waiblingen, Leonberg, Schorndorf und den umliegenden Gemeinden. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin für eine umfassende Energieberatung und machen Sie den ersten Schritt zu einem energieeffizienten Zuhause!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von TrustIndex. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen